Sigmund Freud - Bedeutung seiner Theorie des Unbewussten für die Pädagogik

Artikelnummer: NWL326292023
Kategorie: Psychologie
Verlag: RAABE Verlag

90 Seiten, PDF-Datei

Sekundarstufe I
Sekundarstufe II
Berufsschule

Pädagogik

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Entwicklung und Sozialisation

RAABE Unterrichts-Materialien Pädagogik / Psychologie Berufliches Gymnasium, Gymnasium Klassen 11-13

Sigmund Freud sprach von drei großen Kränkungen der Menschheit: 1. die kosmologische Kränkung mit der Entdeckung, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist; 2. die biologische Kränkung mit der Entdeckung, dass der Mensch nicht die „Krone der Schöpfung“ ist; und 3. die psychologische Kränkung mit der Entdeckung, dass sich ein beträchtlicher Teil unseres Seelenlebens der Kenntnis und der Herrschaft des bewussten Willens entzieht. In dieser Unterrichtseinheit befassen sich die Lernenden der rahrgangsstufen 11-13 mit der Bedeutung von Freuds Theorie des Unbewussten für die Pädagogik.

Inhalt / Themen:

Einstieg in die Tiefenpsychologie: Eine Übung
Freuds Biografie: Leben und Werk
Psychoanalytische Grundbausteine
Die Trieblehre – Freud an Einstein
Der psychische Apparat – Drei Instanzen
Nächstenliebe
Das Unbewusste
Die psychosexuellen Entwicklungsphasen nach Freud
Freud und die Pädagogik
Neurosenlehre: Die Entstehung von Neurosen und die Aufgabe der Erziehung
Sigmund Freud: Das pädagogische Interesse an der Psychoanalyse (1913) sychoanalyse
Methoden der psychoanalytischen Behandlung: „Wo ES war, soll ICH werden“
Abwehrmechanismen
- Sublimierung – „Wer hat mir auf den Kopf gemacht?“
- Übertragung – „Du erinnerst mich an jemanden“
- Projektion: „Ich übertrage auf dich, was ich in mir selbst nicht gelöst habe“
- Identifikation: „Ich bin (wie) du“
- Rationalisierung: „Ich sage nicht, was ich wirklich will“
- Verleugnung: „Was mich verletzt oder stört, existiert nicht“
Alice Miller - „Am Anfang war Erziehung“ (Schwarze Pädagogik)
Die Bedeutung des Kinderspiels aus psychoanalytischer Sicht
Die Bedeutung von Märchen für die Entwicklung von Kindern
Birgit Rommelspacher: Entstehung von Fremdenhass – Psychoanalytisch gedeutet
Freud-Rezeption
Freud: In Deutschland erst verfemt, dann verehrt – Und heute?
Klausurvorschlag
Erwartungshorizonte

Kompetenzen:

Modelle und Theorien darstellen und erläutern;
unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus psychoanalytischer sowie aus sozialpsychologischer Sicht erklären;
pädagogische Handlungsoptionen entwickeln

Das Ziel dieser Unterrichtsreihe ist nicht, dass die Schülerinnen und Schüler Psychoanalytiker bzw. Psychoanalytikerin werden. Es geht nicht um die Auseinandersetzung mit der Freud‘schen Theorie als Ganzes, daher auch nicht um die Kritik derselben, sondern um Grundkenntnisse von Freuds Theorie, die aus pädagogischer Perspektive relevant sind für die Erziehung von Kindern und Jugendlichen und für die Haltung der Erziehungspersonen. Aber auch im Psychologieunterricht sind Teile der Reihe einsetzbar.

Einordnung in den nordrhein-westfälischen Kernlehrplan Erziehungswissenschaft: In NRW gehört das Modell von Freud nicht explizit zu den obligatorischen Themen für das Abitur, implizit aber doch, da die „psychosoziale Entwicklung nach E. H. Erikson“ gefordert wird, und da das Modell von Erikson auf dem von Freud aufbaut und es wesentlich erweitert, ist es ohne die psychosexuellen Entwicklungsphasen nach Freud unverständlich. Im Wesentlichen gehört die Psychoanalyse und ihre Bedeutung für die Pädagogik in das Inhaltsfeld 3: „Entwicklung, Sozialisation und Erziehung“.

Dauer der EInheit: 16-26 Stunden, je nach Auswahl der Materialien und Methoden

Schulstufe:	Sekundarstufe II Berufsschule
Schulfach:	Pädagogik

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