Arbeitsmaterialien Sozialkunde/Politik Sekundarstufe
Als Mitte 2015 die damalige französische Ministerin und frühere Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal zum Boykott von Nutella aufrief und diesen Boykott-Aufruf mit der Verwendung von Palmöl durch Ferrero begründete, lag sie zwar sachlich falsch, lenkte aber ungewollt das Augenmerk auf ein Naturprodukt, das in Lebensmitteln immer häuger verwendet wird und v. a. in Indonesien und Malaysia produziert wird.
Für die Produktion von Palmöl werden in den Anbauländern Ländern riesige Flächen Regenwald gerodet. Die Klimabilanz ist verheerend, vom Aussterben bedrohter Tierarten wie der Orang-Utan und der Sumatra-Tiger verlieren ihren angestammten Lebensraum.
Am Ende steht die Frage, wer den steigenden Verbrauch von Palmöl stoppen kann. Die Europäische Union, nationale Regierungen oder doch allein der Konsument? Im Januar 2018 entschied das Europäische Parlament, panzliche Öle, bei deren Herstellung die Umwelt nachhaltig zerstört wird, ab dem Jahr 2021 zu verbieten. Ein neuer Handelskrieg scheint sich zwischen der EU und den Palmölproduzenten anzubahnen.
In dieser Unterrichtseinheit beschäftigen sich die Lernenden intensiv mit den Folgen, die die Palmölverwendung in den Anbauländern aber auch bei uns hat. Eine Dokumentation soll den Schülerinnen und Schülern über die Folgen der Verwendung von Palmöl für Biokraftstoffe informieren. Insbesondere geht es hier um die Umweltproblematik dieses Naturprodukts. Im letzten Kapitel dieser Unterrichtseinheit sollen Lösungswege für einen Ersatz von Palmöl diskutiert werden. Eine Statistik illustriert, dass heute in Deutschland immer mehr Altspeiseölmethylester zur Biospritproduktion eingesetzt wird.
Kompetenzen und Unterrichtsinhalte: Die Schülerinnen und Schüler sollen
- sich mit Anspruch und Wirklichkeit von bekannten Lebensmitteln kritisch auseinandersetzen
- erkennen, dass die Verwendung von Palmöl v. a. in Biokraftstoffen problematisch ist
- Vor- und Nachteile von Palmöl diskutieren
- erkennen, dass der eigene Konsum problematisch sein kann
- sich bewusst werden, dass öffentlicher Protest zu einem Umdenken bei Produzenten führen kann
- Firmen kennenlernen, die ihre Verantwortung gegenüber ihren Kunden ernst nehmen
- lernen, wofür Palmöl heute in immer stärkerem Maße verwendet wird
- die Folgen der immer stärker wachsenden Palmölproduktion diskutieren
- nach Möglichkeiten suchen, die Verwendung von Palmöl zu begrenzen
- Gesundheitsrisiken beim Verzehr von Palmöl kritisch hinterfragen
- die Problematik des Einsatzes von Palmöl in Biokraftstoffen und die daraus resultierenden Folgen diskutieren
- sich mit Alternativen zum Palmöl beschäftigen
- sich am Ende dieser Unterrichtseinheit mit der Frage beschäftigen, wer gegen die zunehmende Verwendung von Palmöl etwas tun kann
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